Präambel

Die "Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V. - ISL" ist die Dachorganisation der Zentren für Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen und wurde 1990 von behinderten Frauen und Männern gegründet. Die ISL e .V. definiert „Behinderung“ nicht als Defizit aus einer medizinischen Perspektive, sondern versteht Behinderung vielmehr als Menschenrechtsthema.

Die Leitideen der ISL e.V. sind „Selbstbestimmung – Selbstvertretung – Inklusion – Empowerment“! Dabei wird ein behinderungsübergreifender Ansatz verfolgt, der alle Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen einbezieht.

„Selbstbestimmt Leben heißt, Kontrolle über das eigene Leben zu haben, basierend auf der Wahlmöglichkeit zwischen akzeptablen Alternativen, die die Abhängigkeit von den Entscheidungen anderer bei der Bewältigung des Alltags minimieren. Das schließt das Recht ein, seine eigenen Angelegenheiten selbst regeln zu können, an dem öffentlichen Leben in der Gemeinde teilzuhaben, verschiedenste soziale Rollen wahrzunehmen und Entscheidungen selbst fällen zu können, ohne dabei in die psychologische oder körperliche Abhängigkeit anderer zu geraten. Selbstbestimmung ist ein relatives Konzept, das jeder persönlich für sich bestimmen muss.“
(DeLoach C.P., R.D. Wilins, G.W. Walker: Independent Living â Philosophy, Process and Services. Baltimore, 1983, S. 64. Übersetzung: Horst Frehe)

Die ISL e.V. ist der deutsche Zweig der 1980 gegründeten internationalen Selbstvertretungsbewegung behinderter Menschen "Disabled Peoples´ International - DPI". Alle Entscheidungs- und Vertretungspositionen werden von Menschen mit Behinderungen wahrgenommen.

Die ISL e.V. arbeitet behinderungsübergreifend und setzt sich ein

  • für die Realisierung aller Menschenrechte behinderter Frauen und Männer
  • für ein selbstbestimmtes Leben für alle Menschen mit Behinderungen
  • für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen in allen Bereichen des Lebens und der Gesellschaft
  • für die Realisierung des Grundsatzes „Nichts über uns ohne uns!“
  • für eine gerechte Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums und einen gleichberechtigten Anteil am gesellschaftlichen Reichtum
  • für Menschen mit Behinderungen

Mit den Methoden des „Peer Support“ und „Peer Counseling“ stärkt die ISL e. V. einzelne Menschen mit Behinderungen im Sinne des Empowerments, damit sie Zugang zu ihren eigenen Stärken und Ressourcen bekommen und ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Durch politische Interessenvertretung, Gremien- und Lobbyarbeit setzt sich die ISL e.V. einerseits dafür ein, dass die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so verändert werden, dass behinderte Frauen und Männer gleichberechtigt teilhaben können. Andererseits dienen diese Aktivitäten auch der Bewusstseinsbildung, damit Menschen mit Behinderungen immer häufiger und immer selbstverständlicher als Bereicherung der Gesellschaft betrachtet werden.

Die ISL e. V. leistet einen wichtigen Beitrag um die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland auf allen Ebenen umzusetzen und mit Leben zu erfüllen. Sie engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen.

Das komplette Grundsatzprogramm finden sie hier.